Rezension: „Backen – I love baking“ von Cynthia Barcomi

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Cynthia Barcomi ist besonders unter Foodbloggern und Berlin-Besuchern mit entsprechendem Interesse eine feste Größe. Ich habe diesem Hype eine ganze Weile nur zugeschaut und konnte mich nicht so recht dafür erwärmen. Aber wie immer gilt: Man sollte irgendwann doch einmal selbst ausprobieren, womit man es da eigentlich zu tun hat.

Frei nach diesem Motto zog dieses Jahr eines ihrer Backbücher in meine Backbuchsammlung ein und ich muss sagen: Der Kauf hat sich definitiv gelohnt!

Aus diesem Grunde möchte ich euch heute Barcomis drittes Buch und zweites Backbuch vorstellen. „Backen – I love baking“ heißt das gute Stück und das trifft schon mal genau, worum es in diesem Buch geht. Es wird gebacken, querbeet durch fast alle Gebiete.

CoverBarcomi

Das Buch ist unterteilt in 10 Kapitel oder Abschnitte, wovon 7 Rezepte enthalten.

Den Anfang macht ein kurzes Einleitungskapitel, in dem die Autorin zum Selbermachen und Ausprobieren motiviert. Gefolgt wird es von einem Kapitel „Tipps & Tricks“. Das meiste, was dort steht, ist nicht wirklich neu – beispielsweise dass man Zartbitter- gegen Vollmilchschokolade austauschen kann – aber der Hinweis, dass man statt Buttermilch auch Milch verwenden kann, in die man vorher etwas Zitronensaft gerührt hat, fand ich interessant. Ausprobiert habe ich das noch nicht, aber das kommt bestimmt noch.

Snickerdoodles.Barcomi17

Kommen wir zu den entscheidenden Kapiteln, denen mit den Rezepten. Die Themen sind: „Muffins“, „Scones“, „Breads, Quick Breads & Pizza“, „Spreads & Butters“, „Cakes & Pies“, “Bar Cookies & Cookies” und “Ice Cream”.

Jedes dieser Kapitel wird mit einem großen doppelseitigen Bild, einer Überschrift und einem kurzen Text eingeleitet, in dem beschrieben wird, worum es in dem folgenden Kapitel gehen wird.

MaisKaeseMuffins.Barcomi6

Alle Rezepte werden von einem Bild begleitet und die allermeisten werden mit einer kurzen Anekdote eingeführt. Schön finde ich, dass die Zutaten nicht in einem Block zusammen stehen, sondern in sinnvolle Unterblöcke unterteilt sind. Die Anleitungen sollten auch für Anfänger gut verständlich sein und für Fortgeschrittene sowieso.

Die Bandbreite der Rezepte ist sehr hoch: Es gibt süße und herzhafte Muffins, von Scones über Kekse zu herzhafter Focaccia bis hin zu Eiscremes ist alles dabei. Natürlich gibt es pro Richtung dann nur wenige Rezepte, aber diese sind tatsächlich sehr lecker. Die Backergebnisse sahen nicht immer unbedingt so aus, wie auf den Bildern im Buch, aber geschmeckt haben sie immer. Der Zuckeranteil ist allerdings doch recht amerikanisch und wird von mir schon mal immer grundsätzlich verringert.

Schokobroetchen.Barcomi38

Ein paar meiner Lieblingsrezepte aus dem Buch sind:

Die Maisgrießmuffins mit Mais und Käse geben einen wunderbaren Snack für zwischendurch ab. Sie sind herzhaft, aber nicht klitschig, was leider nicht der Normalfall ist.

Alle Schokoholics aufgepasst: Das Schokoladenbrot ist sehr lecker! Lockerer und saftiger Hefeteig, der mit Schokolade und Kakao getuned wurde. Darf es bei mir öfter zum Frühstück geben!

Das Bananenbrot wird schon im Buch sehr variantenreich vorgestellt. Manch ein Kochbuchautor hätte daraus vielleicht mehrere Rezepte gemacht, hier werden bestimmte Kategorien von zusätzlichen Zutaten zu einem Grundteig zusammengefasst und jedem wird freigestellt, was er dazu gibt. Wurde schon oft gemacht, wird wieder gemacht und lauter Tüten mit Resten von Kokos, Nüssen und so weiter, finden hier eine sinnvolle und schmackhafte Resteverwertung – von überreifen Bananen mal ganz zu schweigen.

Die Hot Fudge Sauce würde ich am liebsten über alles Mögliche kippen. Sie schmeckt wundervoll nussig und schokoladig. Man sollte eigentlich immer welche griffbereit haben!

Auch die Snickerdoodles habe ich euch schon vorgestellt. Weiche zimtige Kekse mit einem knusprigen Äußeren, was soll man sonst sagen? Nachbacken!

Die Cappucino Chip Muffins gehören zu diesen Rezepten, die einfach zufrieden machen. Sie bringen kein großes Aha-Erlebnis, aber man isst diese Muffins gern und das ist doch wunderbar.

HotFudgeSauce-HeisseSchokoSauca.Barcomi9

Auf meiner Nachbackliste steht ganz oben die Apfel-Karamell-Torte, auch einige ihrer Scones werde ich noch ausprobieren, Muffins natürlich ebenfalls… Ihr dürft euch schon freuen, ich werde sicherlich berichten.

Sehr positiv finde ich, dass alle Rezepte mit ihren englischen und deutschen Bezeichnungen betitelt sind. Das finde ich persönlich super, weil ich schon oft bei übersetzten Büchern darüber gestolpert bin, dass mir bekannte englische Rezepte auf einmal sehr eigenartige deutsche Bezeichnungen bekommen hatten. Natürlich kann man nicht alles adäquat übersetzen und genau deswegen finde ich diese Lösung wirklich sehr gut.

Passend dazu gibt es dann auch jeweils ein Register mit den deutschen und amerikanischen Bezeichnungen. Ansonsten sind die Register gut, allerdings gibt es nur ein reines Namensregister, keines, was zusätzlich nach Zutaten sortiert ist. Sucht man also beispielsweise die Muffins mit frischem Ingwer und Zitrone, wird man lediglich unter „Muffins mit frischem Ingwer und Zitrone“ und weder unter „Ingwer“, noch unter „Zitrone“ fündig.

BananenbrotBarcomi8

Mich persönlich stört die Omnipräsenz von Cynthia Barcomi. Ja, sie hat das Buch geschrieben und will sich selbst und ihre Cafés vermarkten, aber müssen wir sie in einem Rezeptbuch sehen, wie sie in einem Cabriolet sitzt? Sie tut nicht einmal so, als wenn das etwas mit den Rezepten zu tun hat, indem sie ein Eis in der Hand hält oder etwas in der Art.  Die positive Bescheidenheit von Marian Keyes in ihrem Saved by Cake würde sicherlich auch Cynthia Barcomi nicht schaden. Aber sei es drum, es geht um die Rezepte und die sind gut!

Fazit: Ich würde dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und zwar für Menschen in nahezu jedem Kenntnisstadium. Die Rezepte sind gut und vielseitig. Nicht immer sah das Ergebnis so aus wie auf den Bildern, aber geschmeckt hat es bis jetzt immer.

 

Kennt ihr das Buch? Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr Empfehlungen?

 

P.S. Die wunderbaren Zimtschnecken sind ebenfalls von Cynthia Barcomi, allerdings nicht aus diesem, sondern ihrem ersten Buch.

Zimtschnecken.Barcomi66

Eine Antwort »

  1. Wissenstagebuch

    Mir läuft beim Lesen deines Beitrages das Wasser im Mund zusammen! Ich kenne tatsächlich nur die Barcomi’s Cafés in Berlin (der Kuchen!) und liebäugle schon länger mit diesem Backbuch. Es scheint sich auf jeden Fall zu lohnen und gute Bilder machen da immer eine Menge aus! Das Auge liest mit. Viele Grüße.

    Antworten
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