… wenn es in der Welt mal wieder drunter und drüber geht?
Ich bin recht sicher, dass nicht nur ich, sondern auch viele von euch in der letzten Woche einige Zeit mehr als sonst vor dem Fernseher verbracht haben und schockiert waren. Vielleicht kennt ihr auch Menschen, die oft diese oder eine ähnliche Strecke fliegen. Vielleicht seid ihr sie auch schon selbst geflogen. Vielleicht habt ihr auch auf einmal einen Bekannten im Fernsehen gesehen und realisiert, wie nah das Ganze war.
Aber es gibt ja nicht nur diese schreckliche Flugzeugkatastrophe. Es gibt viele Kriege, andere schwere Konflikte und vieles Schreckliche mehr auf der Welt, man denke nur an Boko Haram, die am gleichen Tag mal wieder zuschlugen.
Wie bloggt man nun also „richtig“, wenn es in der Welt mal wieder drunter und drüber geht und man sich am liebsten unter der Bettdecke verstecken möchte?
Ich weiß es nicht und so wurde es in der vergangenen Woche auf meinen Blogs und der Facebookseite sehr ruhig. Meine Reaktion war das Verstummen.
Inzwischen habe ich zwei neue Artikel veröffentlicht, aber es fühlte sich für mich persönlich sehr komisch und irgendwie falsch an, einfach weiter zu machen, wie vorher. Deswegen möchte ich also jetzt doch zumindest mit diesem kurzen Text etwas dazu sagen: Mich beschäftigen solche Sachen sehr. Aber: Ich betreibe zwei Food-Blogs und auch, wenn es manches Mal schwer ist und ich auch über vollkommen andere Dinge schreiben will, denke ich, dass das nicht unbedingt hier hergehört. Nur, weil man sich nicht öffentlich über etwas äußert, heißt es nicht, dass es einen nicht beschäftigt und ich denke, dass dies auch vielen anderen so geht.
Es ist ein Dilemma: Mir kommt jede Variante nicht so ganz richtig vor. Darüber schreiben? Oder doch lieber gar nichts sagen? Oder weitermachen wie zuvor? Schwierig…
Heute ist Karfreitag. Für solche Überlegungen ist dies wohl ein passender Tag.
Becky
Hallo Becky,
Das hast du schön geschrieben. Auch ich bin entsetzt und trauere, aber tue dies ganz unabhängig von meinem Blog. Dort will ich mir die heile Welt behalten. Dort will ich einen Teil von mir ausleben, der öffentlich sein darf. Meine Gedanken und Gefühle zu dieser Tragödie möchte ich nicht öffentlich teilen; dafür habe ich Freunde und Verwandte und Kollegen, mit denen ich darüber sprechen kann. Dennoch finde ich es schön, dass du deine Worte so gewählt und hier etwas darüber geschrieben hast.
LG
Nika
Ich blogge weiter zu meiner isländischen Küche wie gehabt – gut, nicht unbedingt aktuell an so einem Tag, wo die Gedanken komplett woanders sind, aber grundsätzlich mache ich weiter. Ich glaube zwar nicht, dass ich mit meinem Food Blog gleich die Welt ein bisschen besser mache, aber erstens habe ich ehrlich Spaß daran und zweitens hoffe ich, dass es doch gelegentlich dem einen oder anderen mal ein Grinsen ins Gesicht zaubern kann, einen lachen lässt, einen inspiriert, ein Rezept auszuprobieren oder mal wieder etwas zu essen, was man vergessen hatte… solche Dinge eben. Nichts Weltbewegendes, aber vielleicht mal der eine oder andere Lichtstrahl. Das ist doch auch schon etwas! 🙂
Wäre es denn angemessen wenn jeder seine unmaßgebliche Meinung ,seine Spekulationen über das Elend zu Papier bringt ?
Was der richtige Umgang ist das ist wohl individuell.
Ein ruhiges und friedfertiges Osterfest wünsche ich Dir
Schnippelboy
Ob es angemessen wäre oder nicht, möchte ich gar nicht beurteilen und an irgendwelchen Spekulationen beteilige ich mich nicht – ich wüsste auch nicht, wo welche im Text zu finden sind.
Wie ich schon schrieb: Für mich persönlich fühlte es sich komisch an, einfach weiterzumachen, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Deswegen ist es aber nicht falsch, wenn andere das nicht machen, das ist ebenfalls vollkommen in Ordnung.
Ich wünsche dir auch schöne und ruhige Ostern, Becky
Nein ich meinte , besser die Menschen machen weiter Ihren Alltag ,ihren Blog ,oder was auch immer , wie wenn Sie sich an Spekulationen beteiligen