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Pochiertes Ei – Ein Versuch in zwei Akten

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Habt ihr schon einmal ein Ei pochiert? Ich bis vor Kurzem nicht.

Ein bisschen Angst hatte ich ja vor der Zubereitung, das muss ich zugeben. Würde sich das Ei im Wasser einfach gleichmäßig verteilen? Nichts mit einer schönen runden Form? Dabei sieht ein pochiertes Ei so unscheinbar aus…

Nun habe ich zwei neue Kochbücher, die ich beide zum Rezensieren bekam und in beiden gab es jeweils ein Rezept für pochiertes Ei. Zwei Bücher, zwei Köche, zwei Methoden. Also beschloss ich: Ich mache die Probe beider Rezepte und erzähle euch darüber.

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Zweierlei pochiertes Ei auf grünem Salat, Rote Beete – Salat und mit einem Käse-Tomaten-Brot.

Das erste Rezept stammt von Michael Kempf, steht in „Filmrezepte“ und ist ganz einfach: Wasser, Salz, Ei. Mehr braucht er nicht. Das Rezept, das zum Film „Toast“ über das Leben von Nigel Slater vorgestellt wird, würde diesem sicherlich gefallen.

Das zweite Rezept stammt von Carolyn Robb, der langjährigen Köchin von HRH Prince Charles und wurde in „Königlich und Köstlich“ veröffentlicht. Von Charles weiß man ja, dass er extrem wählerisch bei seinen Frühstückseiern ist. Seine persönliche Köchin sollte es also drauf haben, das perfekte pochierte Ei zuzubereiten. Carolyn Robb verwendet neben Wasser und Eiern noch Essig, was ich bereits oft als Hilfsmittel gehört und gelesen habe, um ein pochiertes Ei in Form zu bringen.

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Also gut, das Rezept von Michael Kempf geht so:

Wasser in einem Topf erhitzen, bis es am Siedepunkt ist und simmern lassen. Salzen. Das Ei in eine Tasse schlagen und vorsichtig ins Waser gleiten lassen. 2 Minuten pochieren, dann heraus nehmen.

Klarheit: Die Angaben finde ich sehr vage: Wie viel Wasser soll es sein? Und noch wichtiger: Wie viel Salz?

Meine Interpretation: Damit das Ei schwimmen kann, habe ich etwa 2 Liter erhitzt und mit 3 TL Salz gesalzen.

Ergebnis: Ich war wirklich sehr positiv überrascht. Ich dachte vorher, das Ei würde sich gleichmäßig im ganzen Topf verteilen, aber nichts in der Art passierte. Die perfekte Form hatten die pochierten Eier nach dieser Methode zwar nicht, sie sahen eher aus wie kleine UFOs, aber sie behielten ihre Form und sahen auch ganz ansehnlich aus. Mir persönlich war das Eigelb nach 2 Minuten noch zu weich, deswegen habe ich die Eier eher 3-4 Minuten im Wasser gelassen, aber das ist einfach meiner Vorliebe geschuldet.

 

Kommen wir zum zweiten Versuch. Dieses Mal stand das Rezept von Carolyn Robb auf dem Prüfstand:

Hier soll man Wasser mit einem Schuss Essig aufkochen und das zu pochierende Ei in eine Tasse schlagen. Wenn das Wasser kocht, erzeugt man durch Rühren einen Strudel, läßt das Ei vorsichtig hinein gleiten und fischt es aus dem Wasser, sobald es oben schwimmt. Zum Warmhalten kann man es in heißes Wasser legen.

Klarheit: Ein „Schuss Essig“ ist auch nicht wirklich genau, aber deutlich besser, als die vollkommen fehlende Mengenangabe im ersten Rezept.

Meine Interpretation: Wieder habe ich etwa 2 Liter Wasser erhitzt und mein „Schuss“ war etwa 3-4 EL viel.

Ergebnis: Auch hier bekam ich am Ende ein pochiertes Ei, was zusammenhängend und nicht im kompletten Topf verteilt war. Von dieser Methode hatte ich mir allerdings etwas mehr versprochen. Die Eier nach dieser Methode fand ich deutlich weniger hübsch, wobei das dem Geschmack keinen Abbruch tut.

 

Mein Fazit: Eier pochieren war an sich doch gar nicht so schwierig. An der perfekten Form muss ich noch arbeiten, aber hier gilt sicherlich: Übung macht den Meister!

PochiertesEi1

Und wie sieht es bei euch aus? Habt ihr euch schon ans Pochieren von Eiern gewagt? Welche Methode habt ihr benutzt? Und habt ihr einen Tipp für mich, um die perfekte Form hinzubekommen? (Alle Tipps nehme ich gern, außer diese „ich stecke das Ei in eine Plastiktüte und koche es darin“, das kommt mir falsch vor, ehrlich gesagt.)

 

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  4. Ich liebe Pochierte Eier, benutze allerdings auch die leichte varinate ohne Essig, einfach das ei direktin den Pot Heisses wasser. 😀 lecker lecker! jetzt habe ich hunger auf ein pochiertes ei, ich glaub das gibt es zum Abendbrot.

    Antworten
  5. Hi Becky,

    pochierte Eier sind mir die liebsten. Und wahrscheinlich hat da jeder Koch seine eigene Methode. Genau wie Roger nehme ich kein Salz – aber auch kein Essig. Im Grunde braucht es nur

    – sehr frische Eier
    – ein kleines Küchensieb
    – Topf mit Wasser

    Dabei schlägst Du das Ei zunächst in das Küchensieb auf. Neben Eigelb und Eiweiß ist noch andere Flüssigkeit im Ei enthalten, diese lässt Du dann abtropfen. Dann lässt Du das Ei direkt vom Küchensieb vorsichtig ins noch nicht ganz siedende Wasser (die ersten Bläschen steigen vom Boden auf, aber es sprudelt in keinem Fall) gleiten. Dort dann das Ei – je nach Größe und gewünschter Konsistenz – 2 – 4 Minuten garen.

    Im Übrigen kann man die Eier auch „vor-pochieren“ und dann später, wenn man z.B. für einen Brunch gleichzeitig 6, 7, 8 pochierte Eier braucht einfach noch mal kurz im Wasserbad aufwärmen.

    liebe Grüße,
    Natalie

    PS: diese Methode habe ich mal auf seriouseats.com gefunden und seitdem funktioniert sie für mich.

    Antworten
  6. Herrlich ein Klassiker! Wie Du weisst, ich liebe Klassiker. 🙂 Die verlorene Eier sind Dir sehr schön gelungen. Die Form kriegst Du noch besser hin, wenn Du das Salz beim pochieren weglässt.
    Normalerweise nenne ich kein Link um eine Frage zu beantworten. Heute die Ausnahme. Sei mir nicht böse.

    http://rwarna.com/2013/12/20/verlorene-eier-wiedergefunden/

    Liebe Grüsse
    Roger

    Antworten
    • Warum sollte ich böse sein? Oh nein, ich danke dir für den Link! Ich werde es mit dem Eier pochieren weiter üben und hoffe, dass meine dann bald auch besser aussehen. 🙂
      Liebe Grüße, Becky

      Antworten

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