Geht es euch auch so, dass ihr Mohrrüben praktisch beim Schlecht werden zusehen könnt? Im Sommer, als es besonders schwül und warm war, hielten unsere frisch gekauften nicht einmal 24 Stunden, das war doch sehr erschreckend. Um also die Mohrrüben immer zeitnah zu verarbeiten, habe ich nach neuen Verwendungsmöglichkeiten gesucht und habe unter anderem diesen leckeren Walisischen Karottenkuchen gefunden und gebacken.
Der Kuchen ist eher rustikal, schwer und feucht. Außerdem ist er schön sättigend und geht eigentlich schon fast als verspätetes Mittagessen durch. Dank der verwendeten Gewürze hat er eine gute Tiefe im Geschmack und ist ein recht herbstlicher Kuchen. Am besten lasst ihr den Kuchen mindestens eine Nacht (lieber zwei, aber das hängt natürlich auch von den Temperaturen ab) stehen und verspeist ihn nicht sofort, dadurch bekommen die Aromen noch mehr Zeit und Raum, um sich voll zu entfalten.
In der Originalversion stammt der Karottenkuchen aus dem Backbuch „Let’s bake – Das Beste aus britischen Backstuben“ von Tamara Hänggli und ist ein Orangen-Karottenkuchen. Aus Mangel an Orangen und Cranberries habe ich das Rezept entsprechend umgewandelt. Wer mag kann etwas abgeriebene Orangenschale (ca. von einer halben Orange), Saft einer halben Orange und rund 60 Gramm gehackte Cranberries zu dem Teig hinzugeben und die Glasur nicht mit Zitronensaft, sondern mit Orangensaft anrühren. Das käme dem Original dann wieder näher. (Diejenigen, die sich für das Originalrezept interessieren, können es hier bei Valentinas Kochbuch nachlesen.)
Zutaten:
1 Ei
100 g Zucker
110 g Margarine
115 g Mohrrüben
100 g Walnüsse
150 ml Milch
200 g Mehl
1 TL Backpulver
2 TL Zimt
1 Prise Muskat
1/2 TL Salz
Ca. 5-7 EL Puderzucker
1-2 EL Zitronensaft
Reibe für die Mohrrüben
Eine runde Springform mit 18 cm Durchmesser, ausgelegt mit Backpapier und an den Rändern eingefettet
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
- In einer Rührschüssel das Ei mit dem Zucker zusammen aufschlagen.
- Die Margarine hinzugeben und untermixen.
- Die Mohrrüben mit der Reibe fein reiben und die Walnüsse hacken – ich habe sie mittelgrob gehackt.
- Die geriebenen Mohrrüben, gehackten Walnüsse und Milch mit in die Rührschüssel geben und alles unterrühren.
- Als letztes Mehl, Backpulver, Zimt, Muskat und Salz hinzugeben und alles zu einem homogenen Teig verarbeiten.
- Den Teig in die vorbereitete Springform geben und ca. 40 Minuten backen. Fertig ist der Kuchen, wenn ein hineingestecktes Holzstäbchen sauber wieder hinaus kommt.
- Den Kuchen auf einem Gitter ca. 15 Minuten auskühlen lassen und dann aus der Form nehmen.
- In einer kleinen Schüssel den Puderzucker mit dem Zitronensaft (lieber erst einmal etwas weniger Saft nehmen und sich langsam an die richtige Konsistenz herantasten) glatt rühren und über den Kuchen gießen.
Enjoy your Cake!
Ah, da freue ich mich aber, dass ich bei der Ostereiersuche auf so ein feines Rezept gestoßen bin!
Viele Grüße
Maria
Das freut mich auch, dass es dir gefällt. 🙂 Wenn du es ausprobiert hast, freue ich mich sehr auf deine Rückmeldung.
Liebe Grüße, Becky
Also besser spät als nie, muss ich doch noch fix anmerken, dass der Kuchen wirklich klasse ist! War zuerst skeptisch, weil Karotten für mich doch eher herzhaft sind und Kuchen irgendwie einfach zu den süßeren Dingen zählt. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass jeder Zweifel völlig unberechtigt war. Ich habe selten einen so einfachen und doch wunderbar saftigen Kuchen gegessen- zum Nachmachen sehr empfohlen!
Vielen Dank und das freut mich natürlich sehr, dass der Kuchen bei dir so gut ankam. 🙂
Na dann freue ich mich schon auf deinen Kommentar, wie dir der Kuchen geschmeckt hat. 🙂 Viel Spaß beim Backen und Verzehren!
Zu der Frage: Also wenn du ein Rezept hast für eine 26er Springform und das in einer 18er backen möchtest, kannst du einfach alle Zutaten halbieren. Die Backzeit verringert sich normalerweise ebenfalls, aber nicht um die Hälfte, da musst du dann je nach Kuchen schauen. Rezepte für 20er Springformen verändere ich meist für meine 18er gar nicht, der Kuchen wird dann halt etwas höher. 😉
Und für den Allgemeinfall sei auf die Formel der Kreisfläche A = pi * r^2 verwiesen, damit kannst du dann berechnen, wie der prozentuale Anteil der beiden Flächen voneinander ist und damit kannst du dann entsprechend die Zutatenmengen verändern.
Ich hoffe, das hilft dir weiter?! 🙂
Also erstmal herzlichen Dank für den Tipp! Ich werde sicher nicht anfangen mit der Formel zu rechnen :D. Wenn du sagst, dass es mit der Hälfte meist gut hinkommt, werde ich mich dahingehend orientieren.
Geschmackskommentar kommt bestimmt.
Sehr gern. 🙂 Und solltet du doch noch mal Hilfe beim Umrechnen von anderen Größen haben, kannst du dich immer vertrauensvoll an mich wenden. 😉 🙂
Ich frug mich just, was ich denn mit dem kläglichen Rest Möhren im Kühlschrank anfangen soll und ZOOM! die Antwort kommt von dir. Das werd ich morgen gleich ausprobieren.
Wie änderst du im Allgemeinen eigentlich die Mengen der ursprünglichen Rezepte für diese kleinere Springform um? Ungefähr zwei Drittel? Oder hast du einen anderen Tipp?